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Geschichte der Chorgemeinschaft 1851 Niefern e.V.

(größtenteils ein Auszug aus der "Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum der Chorgemeinschaft 1851 Niefern e.V.")

Die Anfänge der Chorgemeinschaft sind in zwei Wurzeln zu finden. Bereits im Jahre 1835 gründeten 17 sangesfreudige Nieferner Bürger einen Männersingverein, der vorwiegend als "Singchor" der Unterstützung des Kirchengesangs diente. Aber der Chor studierte auch weltliches Liedgut ein, das auf allen Veranstaltungen und zu vielen Anlässen vorgetragen wurde. Der "Singverein Niefern", der sich bei den sich bietenden Anlässen auch bei benachbarten Sangesfreunden in Pforzheim und Umgebung rege beteiligte, fand immer ein begeistertes Publikum.

Bei steigender Sängerzahl gab sich der Verein im Jahre 1851 den Namen Gesangverein "Freundschaft Niefern", die Geburtsstunde der heutigen Chorgemeinschaft. Auch wenn die Kriege 1866 und 1870/71 einige Rückschläge mit sich brachten, so schritt die Weiterentwicklung des Vereins unaufhaltsam fort. Aber es mussten auch weitere Probleme gemeistert werden. Das 50-jährige Jubiläum musste um fünf Jahre verschoben werden, weil das Geld für eine angemessene Jubiläumsfeier fehlte. Bei der Jubiläumsfeier, die am 26. August 1906 stattfinden konnte, zählte der Chor 200 Mitglieder, davon 90 aktive Sänger.

Die zweite Wurzel der heutigen Chorgemeinschaft ist in dem im Jahre 1900 gegründeten "Gesangverein Harmonie" zu suchen. Der zunächst kleiner Männerchor genannte Verein entstand aus dem Chor der evangelischen Kirche.

In den schweren Jahren nach dem Ende des Kriegs 1914/18, aus dem auch 72 Mitglieder der beiden Chöre nicht zurückkehrten, wuchs der Wunsch nach einer Vereinigung der beiden Chöre. Am 1. März 1919 wurde bei einer gemeinsamen Generalversammlung die offizielle Verschmelzung der beiden Vereine vollzogen. Der neue Verein gab sich den Namen "Vereinigter Männergesangverein Niefern".

Nach dem Zusammenschluss wurde das Wirken des Chores besonders durch den damaligen Chorleiters August Kuhn geprägt, der 19 Jahre lang in Niefern die Chöre energie- aber auch humorvoll auf ein hohes Niveau brachte. Im Jubiläumsjahr 1926 zählte der Chor 160 Sänger. Im gleichen Jahr wurde der Verein "Vereinigter Männergesangverein Niefern" in "Männergesangverein Niefern" umbenannt.

Möglicherweise verursacht durch mehrere Wechsel der Chorleiter ging die Zahl der Sänger bis zum Jahr 1935 auf 50 Mitglieder zurück. Erst nach der Verpflichtung von Herrn Ackermann aus Neuenbürg zum neuen Dirigenten konnte eine erfreuliche Trendwende erreicht werden und es war wieder eine steigende Sängerzahl zu verzeichnen.

Der Zweite Weltkrieg machte dieser Entwicklung ein Ende. Der Verein kümmerte sich um die an der Front stehenden Sänger und es wurden selbst in dieser Zeit die üblichen Konzerte veranstaltet. Darüber hinaus sang der Chor in Krankenhäusern, Lazaretten sowie bei Gedenk- und Trauerfeiern in den Kirchen.

IMG 170203Ab 1848 ging es wieder aufwärts und das 100-jährige Jubiläum konnte 1951 mit 14 weiteren anwesenden Vereinen aus dem Umland gefeiert werden. 1958 übernahm Herr Gerd Fleig die Aufgaben des Chorleiters. Ganze 29 Jahre sollte er am Dirigentenpult stehen und er läutete eine neue Epoche des Chorgesangs in Niefern ein. Das bisherige Liedgut der Romantik wurde durch schwungvollere und modernere Lieder abgelöst. Unterstützt wurde dies im Jahre 1964 auch durch die Gründung eines Frauenchors, somit wurde neben dem reinen Männer- oder Frauenchor auch die Bildung eines gemischten Chors ermöglicht. Um dieser Veränderung Rechnung zu tragen, wurde der Verein zur "Chorgemeinschaft Niefern e.V 1851" umbenannt.

Der wirtschaftliche Aufschwung der 50er und 60er Jahre brachte aber auch Probleme für den Verein. Der steigende Wohlstand mit seinen zunehmenden Möglichkeiten durch die Medien und gebotene Unterhaltung in hoher Qualität führte zu einem stetigen Mitgliederschwund. Ein Problem, mit dem der Verein auch heute noch zu kämpfen hat.

Trotzdem wurde die Chorarbeit unbeirrt und mit viel Engagement weitergeführt. Unvergessen sind Ausflüge in den 60er bis in die 80er Jahre, die den Chor zu konzertanten Auftritten nach Nürnberg, Salzburg, Luzern, zweimal nach Amerika, nach Rom, Oslo, und Wien führte, um nur die Wichtigsten zu nennen.

1972 gründete sich die Gesangsgruppe "Riverboys", bestehend aus jüngeren Mitgliedern des Männerchors. Neben der statischen Choraufstellung sollten durch szenische Darstellungen und Kostümierungen die Darbietungen aufgelockert werden. Ziel war neue, junge Sänger für den Chor zu gewinnen. Das Ziel wurde nicht erreicht, die Gruppe löste sich nach 10 Jahren auf.

IMG 170204Die Feierlichkeiten zu 125.jährigen Jubiläum wurden im August 1976 in bisher nicht bekannten Dimensionen begangen und waren ein voller Erfolg. 35 Vereine nahmen am Konzertsingen im Festzelt an 3 Tagen und 10 Vereine am Kritiksingen in der Turnhalle am Festsonntag teil. Der abschließende Bunte Abend "Die Münchener Lachparade" füllte das 2700 Personen fassende Festzelt bis auf den letzten Platz.

Die Nachwuchssorgen blieben ein Thema. Daher trafen sich im August 1987 16 junge oder jung gebliebene Sänger zur ersten Singstunde und gründeten die "Schanzkopfsänger". Schon die ersten Auftritte wurden ein großer Erfolg. Es folgten Mitwirkungen in verschiedenen Radiosendungen, beim Challange Day oder auch bei der Landesgartenschau. Auch eine eigene CD wurde produziert. Im Jahr 1995 ging dann eine Schöne und erfolgreiche Zeit zu Ende.

Im Jahre 1997 beschloss die Chorgemeinschaft einen "Jungen Chor " zu gründen. Nach einer groß angelegten Werbekampagne begannen die ersten Singstunden. Wegen der großen Dominanz der Frauenstimmen entschloss man sich nach einigen Monaten mit einem reinen Frauenchor weiter zu arbeiten. Im September 1998 formierte sich "PUSCH". Der Name leitet sich aus den Anfangsbuchstaben des Begriffs "Pop und Swing Chor" ab. Der Name des Chors ist Programm und er begeistert weiterhin bei seinen Auftritten immer wieder das Publikum.

Dem mochten einige männliche Sänger nicht weiter tatenlos zusehen und es formierte sich 2003 das Gesangsensemble "6für4". Ein merkwürdiger Name, über dessen Bedeutung die Chormitglieder nicht gerne sprechen. Keine Sorge, soviel ist bekannt: Es hat nichts mit dem zu tun, woran man möglicherweise zuerst denken könnte. Im Herbst 2013 konnte der Chor sein 10-jähriges Jubiläum gebührend feiern (s. auch unter ...Archiv / 6für4 Jubiläum 2013).

 

Aktivitäten außerhalb der Singstunden der Chorgemeinschaft bei Jubiläen, Abendunterhaltungen, Ausflügen, Wanderungen....